nackt
der Wind streichelt sanft meine Haut
ganz sacht’ meine Befangenheit taut
muss mich nicht schämen, nicht verstecken
nicht ängstlich meine Blöße mehr bedecken
darf einfach sein wie Gott mich machte
wie er sich meinen ganz eignen Leib ausdachte
nehme bewusst und offen meinen Körper wahr
vom kleinsten Zeh’ bis hin zum Haar
fühle mich wohl wie nie in dem Moment
manchmal die Lust ein Feuerwerk abbrennt
bin dankbar für das große Geschenk
mit dem allein ich meinen Schritt durch dieses Leben lenk’
mit dem ich bete, arbeite und ruh’
der bei mir ist, was immer ich auch tu’
hoffe darauf, dass er am Ende sich verwandelt
in einen sel’gen Leib, der in der Ewigkeit dann wandelt
Tango im Kopf
fast lautlos gleiten die Füße über den Boden
sie drehen, sie schieben, Beine fliegen
fließende kreise durchschweben den Raum
jeder Tänzer tanzt seinen eigenen Traum
drei Minuten verschmolzen die Paare in eins
diesem Sog entrinnen will davon keins
ein letzter Schritt unterbricht den schwebenden Fluss
weil die Musik, wie ein Traum, irgendwann enden muss
wer drückt an der Jukebox jetzt den nächsten Knopf
niemand – denn dieses Mal war es Tango im Kopf
Schätze
sind so viele Sachen
die mich immer wieder traurig machen
die mich tief berühren
mir das Herz zuschnüren
kann mich nicht dagegen wehren
woll’n sie mich doch Tiefe lehren
woll’n mir Geist und Seele füllen
mich in ihre Wahrheit hüllen
will aus diesen Schätzen leben
immer neue Netze weben
immer offener bereden
was euch Traurigkeit kann geben
habt doch keine Angst davor
lasst sie ein durch’s große Tor
lasst euch von der Hoffnung tragen
und ihr werdet neue Wege wagen
sind so viele Sachen
die mich immer wieder traurig machen
die mich tief berühren
und mich meinem Ziel entgegenführen
…die Schritte der Freudenboten..
(Jes. 52, 7-10 + Lk 1,38)
..die Schritte der Freudenboten…
sie hallen durch Täler und von den Bergen zurück
verkünden den Menschen ein neues Geschick
füllen Ohren und Herzen mit Freude und Zukunftsmusik
…der eine frohe Botschaft bringt und Heil verheißt…
der kommt in unsere große Not
der Unheil wendet, wo immer es droht
der wieder uns schenkt ein neues Gebot
…sie beginnen alle zu jubeln…
die Stimmen erschallen zu freudigem Loben
die Augen erwarten das Heil von oben
die Herzen sind voller Erwartung emporgehoben
…denn der HERR hat sein Volk getröstet…
die Bereitschaft zur Umkehr macht Herzen und Sinne neu
die Tränen der Trauer getrocknet – der HERR ist treu
die Erlösung für alle kein leeres Versprechen sei
…mir geschehe, wie du es gesagt hast…
die große Sehnsucht im Herzen und die Prophezeiung im Ohr
die Bereitschaft, zum Loszulassen und Vertrauen öffnet in einer jungen Frau ein inneres Tor
Die alte Verheißung erfüllt - aus dem Dunkel aller Zeiten bricht strahlend Christus, der Heiland, hervor!
das Vertrauen des Herzens
(Mt. 9,27-31)
die Blindheit der Augen
ist nur ein schwacher Abglanz
der Blindheit des Herzens
die Sehnsucht nach der Befreiung
aus der Dunkelkammer der Einsamkeit
siegt über Konventionen und Grenzen
das Leid der Verachtung und das Ausgeschlossen-Sein vom Leben der anderen
baut die Brücke zu dem einen, Not-wendenden Schrei
die Überraschung durch die Zuwendung und Liebe
in einer einzigen Frage
schwemmt auch noch die letzten Zweifel von Bord
das Vertrauen des Herzens
lässt die Heilung der Augen und der Seele zu
schafft die Freiheit von Ängsten und Zwängen und richtet mich auf, für den offenen Blick in die Zukunft
ermöglicht Begegnung, ganz neu
neu geboren
drei Hände voll Wasser bergen das Heil
werden uns zu neuem Leben befrein
drei Hände voll Wasser aus SEINEM Segen
werden unser Leben in SEINE Liebe legen
drei Hände voll Wasser aus Heiligem Geist
werden uns zeigen, was Leben in Fülle heißt
drei Hände voll Wasser waschen uns rein
werden uns stark sein lassen, nicht klein
drei Hände voll Wasser gegossen aus Gnade
werden uns führen die richtigen Pfade
drei Hände voll Wasser schenken neu uns das Leben
werden uns immer enger in SEINEN Bund einweben
drei Hände voll Wasser sind die kostbarste Gabe
werden uns behüten all unseres Lebens Tage
Jetzt sein
jeder Blick ist einzigartig
jeder Atemzug einmalig
Leib sein – Seele sein – jetzt sein
jeder Schritt ein neues Wagnis
jedes Innehalten Ein-geh-ständnis
Leib sein – Seele sein – jetzt sein
jede Neugeburt ein Anfang
jedes Sterben nur ein Durchgang
Leib sein – Seele sein –jetzt sein
jeder Sonnenuntergang der letzte
jeder Mondaufgang der erste
Leib sein – Seele sein – jetzt sein
jeder Herzschlag ist so kostbar
jedes Sehnen einfach wunderbar
Leib sein – Seele sein – jetzt sein
jede Liebe ist die größte
jedes tiefe Glück das höchste
Leib sein – Seele sein – jetzt sein
jeder Schmerz der allerschlimmste
jeder Fehler ist der allerdümmste
Leib sein – Seele sein – jetzt sein
jede unerwartete Begegnung ein Geschenk
jedes Abschieds schon im Voraus eingedenk
Leib sein – Seele sein – jetzt sein
jede Hoffnung ist ein Feuer
jedes Zutraun ist mir teuer
Leib sein – Seele sein – jetzt sein
jeder Glaube eine Brücke
fügt zusammen meines Lebens Stücke
Leib sein – Seele sein – jetzt sein
Herzgeburten
sie quellen aus meinem Herzen hervor
öffnen dabei meinen Gefühlen weit das Tor
sie lassen sich kaum in Worte fassen
sind viel zu groß, um in diese hilflosen Hüllen zu passen
überschwemmen mir Leib, Seele und Geist
mit ihrer Macht, die alle Grenzen niederreißt
sind mir jedes Mal wieder einzigartige Gabe
bin unendlich dankbar, dass ich sie habe
dann fließen sie über in den Strom der Dichter-Zeit
machen mein Herz für eine neue „Empfängnis“ bereit
sind wahrscheinlich schon immer
in meinem Inneren verborgen
und werden jetzt einzeln,
wie kostbare Perlen, geborgen
dein Wille
wenn Menschen sterben, viel zu jung
wenn einer wagt, den letzten Sprung
wenn Kinder wirklich ernstlich krank
wenn Paare sind im Dauer-Zank
wenn Krieg bricht über uns herein
wenn andere vor Hunger schrein
wenn Menschen sich nicht mehr verstehn
wenn Wege endgültig auseinander gehn
wenn wir so vieles dulden und erleiden
wenn wir einander Glück und Wohlergehen neiden
wenn wir vor Schmerz und Kummer in die Knie gehen
wenn wir nur Nacht und Hoffnungslosigkeiten sehn
wenn uns dein Beistand scheinbar hat verlassen
wenn wir mittreiben im großen Strom der Massen
hilf uns dein Wort und deinen Willen zu verstehen
und trotzdem und gerade deshalb
unseren Weg mit Dir zu gehen
Licht
ein Stern geht auf in dunkler Nacht
ein Feuer bannt die finstre Macht
ein Freund am Bett des Kranken wacht
ein Lächeln hat an mich gedacht
ein Opa mit dem Enkel lacht
ein Sternbild meinen Schlaf bewacht
ein Hoffnungs-Wort, das wohl bedacht
ein lieber Gruß mir zugedacht
ein Blumenstrauß zu Dir gebracht
ein zarter Kuss, ganz unbedacht
ein Kind gebor’n in einem Stall
hat uns’rer Welt das Heil gebracht
im Feuer
im Feuer von Angst und Neid
macht sich Macht und Egoismus breit
im Feuer von Unrecht und Willkür
verschließt sich der Wahrheit jede Tür
im Feuer von Hass und Gewalt
wird keiner alt
im Feuer von Gottesliebe und Heiligem Zorn
weist kein Weg mehr zurück, nur noch nach vorn
im Feuer von Demut und Lebenshingabe
schmerzen doppelt die Schläge, verstummt jede Klage
im Feuer von Erlösung und Tod
werden vernichtet alles Leid, jede Not
im Feuer des strahlenden Ostermorgens
erfüllt sich die Sehnsucht auf ein Ende all unseres Sorgens
im Feuer der Auferstehung bricht neues Leben an
eine Hoffnung, die niemand uns nehmen kann!
nackt
der Wind streichelt sanft meine Haut
ganz sacht’ meine Befangenheit taut
muss mich nicht schämen, nicht verstecken
nicht ängstlich meine Blöße mehr bedecken
darf einfach sein wie Gott mich machte
wie er sich meinen ganz eignen Leib ausdachte
nehme bewusst und offen meinen Körper wahr
vom kleinsten Zeh’ bis hin zum Haar
fühle mich wohl wie nie in dem Moment
manchmal die Lust ein Feuerwerk abbrennt
bin dankbar für das große Geschenk
mit dem allein ich meinen Schritt durch dieses Leben lenk’
mit dem ich bete, arbeite und ruh’
der bei mir ist, was immer ich auch tu’
hoffe darauf, dass er am Ende sich verwandelt
in einen sel’gen Leib, der in der Ewigkeit dann wandelt
Lose Blätter
Manchmal reihen sich die Tage
Wie die losen Blätter auf
Und für mich entsteht die Frage
Ob ich Leben wage
Oder nur noch klage
Jeder Tag ein neues Blatt
Unbeschrieben, Weiß und leer
Oft fühl ich mich blass und matt
Hab den ganzen Ärger satt
Nichts geht glatt
Doch dann kommt ein Wolkenschieber
Zeigt mir von der Sonne was
Ich geh in den Wald hinüber
Seh’ die bunten Blätter wieder
Und erinnere mich an Lieder
Jetzt sind alle Blätter bunt
Jeder Tag ein Abenteuer
Vieles läuft jetzt wieder rund
Und ich hör aus jedem Mund:
Schön, du bist gesund!
verletzt
Tränen rinnen – außen und innen
Musik in den Ohren –
mindestens eine Welt ging hier verloren
Blicke ins Nirgendwo -
werde ich irgendwann wieder frei sein und froh?
Fingernägel krallenspitz –
Zum Schutz dieser Wunde einfach ein Witz
Schritte voll Trauer und Zorn –
Gedanken im Kreis immer wieder von vorn
Leben auf Autopilot –
Herz und Seele in Atemnot
Gewissheit
In jeder Not, bei allen Fragen
Vertrauen wagen.
Der Zusage trauen
Leben auf Felsen bauen.
Den Glauben verkünden
mich nicht an diese Welt binden.
Die Hoffnung verbreiten
den Horizont weiten.
Die Liebe wagen
In Krisen nicht verzagen.
Dem göttlichen Geist begegnen
und daraus andere segnen.
Das Leben in Fülle erfahren
in Tagen, Monaten, Jahren.
Und am Ende gewiss sein
Jetzt gehe ich heim!
Warten
In unendlicher Geduld
kleinster Veränderungen
Gewahr werden
In panischer Ungeduld
größter Verhinderungen
Bewusst werden
Im erfolglosen Warten
an der eigenen Veränderung
in riesigen Schritten
vorbeigetragen werden
Im endlosen Aushalten
der vorüberziehenden Zeiten
des eigenen Reifens
sicher werden
Frühlings-Geflüster
Hörst du die Vögel
in den Bäumen
wie sie schon jetzt
vom Sommer träumen?
Hörst du die Tulpen
und die andern Zwiebeln
wie sie sich durch
die Erde schieben?
Hörst Du die Blätter
in den Zweigen knistern
wie sie den Knospen
Mut zu wispern?
Hörst Du den Regen
an die Scheiben klopfen
wie er die Erde tränkt
mit jedem Tropfen?
Ich will dir meine Antwort auf die Fragen
ganz schnell sagen:
Es ist das Frühlings-Geflüster,
in diesen Tagen!
Hände
nach zehn Wochen sind sie da
winzig klein und wunderbar
können tasten, können greifen
dürfen wachsen, dürfen reifen
einmal dann zur Welt gekommen
helfen sie uns klar zu kommen
alles was sie halten, was sie spüren
macht sie stärker, lehrt sie fühlen
dann im Alltag sind sie ehrlich
stets und ständig unentbehrlich
in der Liebe, bei der Arbeit
stets zu Kraft und Zärtlichkeit bereit
und im Alter sind sie eben
voller Spuren, voller Leben
woll’n sie uns den Dienst versagen
bleibt uns nur noch Dank zu sagen
Wasser
sprudelnde Quelle
an einsamer Stelle
plätschernde Stille
aus Mutter Erdes Wille
sanftes Enteilen
um zu tränken, zu heilen
sachtes Verweilen
um seinen Reichtum zu teilen
rauschendes Fließen
durch Felder und Wiesen
einzigartiges Wissen
im Strömen und sich Ergießen
gewaltiger Strom
zwischen Häusern und Dom
der Erde Sohn
zieht prachtvoll davon
ein neues Jahr
ein weißes Blatt
ein leeres Buch
zwei Träume, noch in einem Tuch
ein offener Karton
ein Stapel frisches Holz
auf das Vergangene ein wenig Stolz
ein taubenetztes Feld
ein neuer, kühler Morgen
der Geist noch frei von Angst und Sorgen
ein frisches Hemd
ein angespitzter Stift
das gut gewählte Wort, das mitten ins Leben trifft
ein weiter Blick
ein offenes Herz
alles darf sein, Freude und Schmerz
ein erstes Sehnen
ein vorsichtiges Streben
die Schritte fest und sicher, du bist bereit zu leben
dem Leben entgegen
ihr lebt eure Leben in wachsenden Ringen
hattet am Anfang schon Not und Gefahr zu bezwingen
seid verbunden einander vom ersten Tag an
zieht schon immer gemeinsam an einem Strang
steht Seite an Seite in Freude und Leid
habt einer den anderen, seid immer zu zweit
erfolgreich das Ringen im Wachsen und Werden
streckt euch dem Himmel entgegen, und lasst euch erden
seid mutig und stark, auch die Angst darf euch manches Mal leiten
im Lachen im Weinen, im Lieben und Streiten
macht euch gemeinsam auf den Weg dem Leben entgegen
und EINER geht mit, schenkt euch Hoffnung, Vertrauen und SEINEN Segen
Erlösung nicht auszuschließen
die Sehnsucht der Welt
verraten, verkauft
ans Kreuz geschlagen
die Hoffnung der Jünger
zerronnen, zertreten
am Boden zerstört
die Treue der Frauen
bewahrt doch den glimmenden Docht
verzagt nicht - und wacht
der Glaube der Kleinen
verletzbar, verlacht
hält fest an der Glut, auch inmitten der Nacht
die Reue in letzter Minute
hebt die drückende Last von der Schulter
das Sterben wird leicht gemacht
das Getöse der Zeit
atmet Stille und Nacht
„es ist vollbracht“
der Morgen danach
voll Sonne und Kraft
gesiegt hat das Leben – es ist geschafft
Mikesch Marrakech
sein Auftritt lautlos und elegant
die Sprache, „wenn Du verstehst“, sehr wortgewandt
die Augen blitzen dunkel und frech
Wer ist Mikesch Marrakech?
die „Robe“ glänzend und seidig
die Bewegungen sanft und geschmeidig
er „redet“ niemals „Blech“
Wer ist Mikesch Marrakech?
er geht sicher in schwindelnder Höhe
verhasst sind ihm Zecken und Flöhe
er scheut nichts mehr als das Wasser der Lech
Wer ist Mikesch Marrakech?
er behält immer seinen eigenen Kopf
nascht gerne am Milch- und am Honigtopf
kommt er von links (oder von rechts?) hast Du angeblich Pech
Wer ist wohl Mikesch Marrakech?
hängen geblieben
zwischen Bildern und Möbeln
und dem Gezwitscher von Party-Vögeln
bin ich hängen geblieben in Deinen Augen
zwischen reden und scherzen
und stärker werdenden Rückenschmerzen
bin ich hängen geblieben in Deinen Augen
zwischen Häppchen und Wein
und mehr Schein als Sein
bin ich hängen geblieben in Deinen Augen
zwischen warten und hoffen
und der Tür meines Herzens, weit offen
bin ich hängen geblieben in Deinen Augen
zwischen Musik und Gedanken
und der Offenheit ohne Schranken
bin ich hängen geblieben in Deinen Augen
zwischen zögern und lachen
und manchen anderen Sachen
bist Du hängen geblieben in meinen Augen
der Tod
er schneidet ab, er reißt entzwei
fügt Herzen und Seelen unendliche Schmerzen bei
er trennt für immer?, er nimmt uns weg
was wir so tief geliebt, und manchmal auch was uns erschreckt
er lässt uns ruhn in seinen Armen
hüllt unser Leid, unsere Schmerzen in sein Erbarmen
er setzt den Punkt hinter unseres Lebens letzten Satz
hebt mit uns unseren kostbarsten Schatz
er lässt sich nicht bitten und nicht verdrängen
auch wenn uns Ängste und Fesseln beengen
er nimmt unser Leben mit wenn die Zeit gekommen ist
ganz gleich ob du gehen kannst oder noch nicht soweit bist
er ist sich seines Tuns immer ganz bewusst
und ist gewiss, dass du ihm folgen musst
er ist die einzige Sicherheit unseres Lebens
das große, endgültige Ziel all unseres Strebens
er kann uns freundlich und offen begegnen
wenn wir im Leben uns ganz bewusst auf ihn zu bewegen
er ist das letzte große Abenteuer unseres Seins
im gelassenen Mitgehen werden wir wieder ganz eins
auf dem Weg
auf dem Weg zum Heil der Welt
doch nur eines wirklich zählt
auf dem Weg zum Ziel der Zeiten
kann uns einer nur geleiten
auf dem Weg ins Reich des Friedens
zählt nur noch die Kraft des Liebens
auf dem Weg zum Lob des Herrn
sind wir unserem Heil nicht fern
auf dem Weg zur Fülle unseres Lebens
ist kein einz’ger Schritt vergebens
auf dem Weg zum Kind im Stall
finden wir Geschwister überall
auf dem Weg unsrer Erlösung
können wir Christus entdecken in jeder Begegnung
Die Zeit
wir können sie nicht halten, nicht besitzen
auch wenn wir Herzen in Bäume ritzen
sie ist uns geschenkt wie das Atmen
in unruhigen Zeiten, so wie im geduldigen Warten
wir können sie nutzen, sie verschwenden
doch keine einzige Minute selbst beenden
manchmal zerrinnt sie uns in den Händen
wir können weder Glück noch Unheil wenden
so ist als einzige Aufgabe uns gegeben
wirklich in der Gegenwart zu leben
wenn wir uns damit näher befassen
können wir Vergang’nes und Zukünftiges lassen
unser Augenmerk wird auf Achtsamkeit gelenkt
so wird uns wahrhaft das Leben in Fülle geschenkt
es ist also immer der Augenblick richtig
einzig was wir jetzt tun, ist wichtig!
Zärtlichkeit
unsere Sehnsucht im Einklang
folgen wir unserem inneren Drang
es verzehren sich unsere Herzen
wie eine Flamme das Wachs zweier Kerzen
unsere Hände im Gleichklang
stimmen wir ein in den himmlischen Gesang
es fließen Ströme von Lust
wir hören das Schlagen des Herzens
in des anderen Brust
unsere Augen und Ohren als Eingang
lösen wir uns von jedem äußeren Zwang
es bebt unsere Haut
gewaltige Symphonie ohne einen einzigen Laut
unsere Zuneigung wächst an unserem Vertrauen entlang
nichts macht uns jetzt mehr angst und bang
es jubilieren die Sinne
wir halten ehrfürchtig inne
Atemlose Liebe
dein herz setzt aus
zwei schläge lang
den knien wird es
angst und bang
die luft vibriert
in diesem schmalen gang
des blickes
aug’ in aug’ entlang
zwei schritte nur
fast wie ein zwang
ein mächtiger
unwiderstehlicher drang
dann finden sich
in überirdisch schönem klang
hände und lippen
zu einem ekstatischen gesang
dein herz setzt aus
zwei schläge lang
Der sanfte Rebell
(für P.X.)
da hebt einer die Augen zum Himmel
im Vertrauen auf eine größere Gegenwart
da senkt einer den Blick um wahrzunehmen was ihn selber und die andern bedrückt
da öffnet einer die Hände zum Teilen,
nicht nur von Brot und Wein
da sammelt sich einer
um wieder ganz bei sich selbst zu sein
da berührt einer Herzen und Seelen
manchmal durch eine einzige Geste nur
da strahlt einer Kraft und Ruhe aus,
Erbarmen und Liebe pur
da gibt einer alles für dich und die vielen,
lässt sich herab, lässt mit sich spielen
da verwandelt einer die Welt von innen her
die, die ihm folgen leben und denken auch heute noch quer
tiefer sehen
noch im Antlitz des Alterns die frühere Schönheit erkennen
hinter einem Lächeln verborgene Trauer beim Namen nennen
dem Blick in die Augen des andern die verborgene Sehnsucht abringen
der Frage nach dem „Wie geht’s?“ neuen Ernst aufzwingen
dem eigenen Wünschen und Sehnen genügend Freiraum lassen
sich im Geist nicht nur mit Arbeit und billigem Vergnügen befassen
den Freund, die Freundin mit neuer Offenheit suchen
mir den unschätzbaren Wert echter Begegnung in Erinnerung rufen
mit Augen und Herzen einfach tiefer sehen
so können immer auf’s Neue Zeichen und Wunder geschehen
hingehalten
in aller „Herrgotts-Frühe“
IHM meine Seele entgegenhalten
in der Stille
SEIN heiliges Schweigen aushalten
im geduldigen Ausharren
IHN in mir wirken lassen
im Loslassen
SEINE Gegenwart zulassen
in beharrlicher Treue
immer aufs Neue
IHM mein ganzes Sein hinhalten
Menschen
Sechs Milliarden Kontinente
oder zwölf Milliarden Hände
Jeder Mensch ein anderes Land
das meiste davon unbekannt
Liebe, Freude, Trauer, Hass
oft ist das Herz des Lebens Maß
Dieses aber nur gelingt
wenn der Mensch sich auch besinnt
Ruhe tut der Seele gut
doch dazu gehört heut’ Mut
Nur wenn jeder sich bemüht
sich nicht immer selber flieht
Spürt der Mensch in jeder Not
in sich auch ein Stückchen Gott
Dann bekommt das Leben Sinn
wandelt sich der Mensch
zum Menschen hin
Angenommen
im Ankommen
schon erwartet werden
mit offenen Armen
ohne Ängste und Bangen
das Herz übervoll
die Hände leer, die Stimmung „Moll“
mich loslassen
mich sein lassen, ein bisschen sterben
nicht tiefer fallen
als in deine offenen Hände
und plötzlich weiß ich,
das ist die Wende!
Nahrung für mein Leben
Jeden Tag ein gutes Wort
und dazu ein Stückchen Brot
Zärtlich sein, Vertrauen weben,
jedem seine Schuld vergeben
Offenheit und Achtsamkeit
für jede schöne Kleinigkeit
Täglich Gott für alles danken
gibt mir Kraft, lässt mich nicht wanken
Glaube, Liebe, Hoffnung geben
Ist die Nahrung für mein Leben
Gesegnet
mit jeder Faser meines Leibes
gesegnet
mit jedem Gedanken meines Geistes
gesegnet
mit jeder Regung meiner Gefühle
gesegnet
mit jeder Liebe meines Herzens
gesegnet
mit jedem Zweifel meines Glaubens
gesegnet
mit jeder Krise meines Lebens
gesegnet
mit jedem Sehnen meiner Seele
gesegnet
mit dem Vertrauen auf Dein Erbarmen, Gott
gesegnet
Geburtstag
sie zählt in Stunden, Tagen, Jahren
die Zeit, sie hängt in unseren Haaren
sie steckt in unseren Gliedern
in den Erinnerungen, alten Liedern
sie will dich täuschen, will dich necken
in dir den Anschein von Endlosigkeit wecken
lass’ dich nicht in die Irre führen
sie will dich sanft in jedem Augenblick berühren
so sei mit jedem Jahr das dir geschenkt
dein Augenmerk auf größ’re Achtsamkeit gelenkt
damit du weiter blühst und wächst und reifst
den tiefen Sinn des Daseins ganz begreifst
das neue Jahr soll werden dir zum Segen
so geh’ in SEINEM Schutz
auf allen deinen Wegen
Abschied
Herzen reißen
Tränen fließen
Schultern sinken
Hände winken
Stimmen schweigen
Ängste zeigen
Blicke halten
Sorgen walten
Hoffnung hegen
Wurzeln geben
Liebe leben
Zutrauen weben
Wege weisen
Glück verheißen
Zukunft wagen
Trauer klagen
Segen sagen
die Bilder der Vergangenheit
der Trauer Raum zum Atmen geben
so schwer in meinem vollen Leben
der Lebensangst die scharfen Kanten brechen
sie reißen alte Wunden neu, kann kaum darüber sprechen
die Bilder der Vergangenheit bedrängen meine Seele
sie folgen mir, gleich welchen Weg ich wähle
die Tränen kommen selten aber heftig
so werde ich gewahr, was tief im Innern mich beschäftigt
die Traurigkeit lässt rast- und ratlos mich zurück
so fehlt für morgen noch der neue Blick
die Sicherheit im so- und selber sein
sie will zurück erobert und gewonnen sein
der neuen Rolle passen wohl die alten Kleider nicht
sie nimmt mich trotzdem schon in ihre Pflicht
die Zeit wird mir die neuen Wege weisen
so will ich weiter voller Hoffnung
unter SEINEM Segen reisen
Lebens-Begleitung
so wie der Falke lautlos durch die Bäume schwebt
so wie die Spinne zärtlich und geduldig
ihre Netze webt
so wie die Eule am Tage unerkannt
in ihren Wipfeln lebt
so wie die Kröte unerwartet
da sitzt an des Weges Rand
in ihrer schlichten Schönheit
nur ganz selten anerkannt
so wie der Schmetterling
auf seinen Schwingen
voll heitrer Leichtigkeit
die Sonne uns will bringen
so wie die Vögel
in verzaubernd hundertfachem Klang
uns eine leise Ahnung sind
von himmlischem Gesang
so wie die Schnecke langsam aber stetig
ihrem Ziel entgegenstrebt
und ihre Spur erzählt, was sie erlebt
so ist der gütige und treue Gott uns zugeneigt
der häufig ganz versteckt in unserem Leben
sich nur zeigt
so will er immer mit uns gehen
achtsam und zärtlich nach uns sehen
uns aufrichten in jedem Leid
uns Hoffnung schenken jederzeit
November- Splitter
Nebelschwaden jeden Morgen
Und ein Himmel voller Sorgen
Martin grüßt mich aus der Ferne
Und die Kinder mit Laterne
Sternenklare kalte Nächte
Und am Anfang Geister-Mächte
Erster Frost und Totenglocken
Und die Gräber woll’n mich locken
Endlich kehret Ruhe ein
Und die Zeit wird wieder mein
Brach und leer die Welt ringsum
Und ich büße, bete, zitter’
November-Splitter
der innere Fluss
Dem inneren Fluss die Dämme brechen
Wird sich mein äußeres Leben dafür an mir rächen?
Gedanken, Gefühle verströmen, ergießen,
lassen Herzen und Augen überfließen
erzählend und schreiend, flüsternd, erdulden
vergangenes Glück und uralte Wunden
im weinen, im Lachen, im Schaun und Bedenken
innere und äußere Schritte auf neue Wege lenken
so kann sich die Furcht vor der reißenden inneren Flut
verwandeln in Hoffnung und neuen Mut
dann wird dieser innere Fluss zum Energiestrom durch Raum und Zeit
öffnet aufs Neue mir Herz und Seele ganz weit
König sein
die Sehnsucht setzt ein fernes Ziel
dir scheint, kein Aufwand ist dafür zu viel
Gefährten sammeln sich um dich
du weißt, mit denen schaffe ich’s
ein Tag, ein Jahr vergeht im Nu
der Stern, er lässt euch keine Ruh‘
der Weg ist weit, viel weiter als gedacht
das Himmelslicht führt euch durch tiefste Nacht
die Menschen auf dem Weg begleiten dich
so mancher Blick, ein gutes Wort,
nicht mehr von deiner Seite wich
dann endlich steht der Stern am Himmel still
dein Fuß, dein Herz auch nicht mehr weiter will
was du tatsächlich dort erwartet hast?
nur deine Seele hat es tief in dir erfasst
dir bleibt nur eins als König, auch als Königin
legst diesem Kind all deine Gaben hin
erkennst, dass hier in größter Not
gekommen ist, der gute Gott
Schenkt uns für jeden Tag ein Hoffnungs-Licht:
„Fürchtet euch nicht!“
Stille und Schweigen
Stille und Schweigen
wollen mir mein inneres Wesen zeigen
Schweigen und Stille
lassen mich meine Wege sehen durch eine andere Brille
Stille und Schweigen
bringen zur Ruhe in mir den Alltags-Reigen
Schweigen und Stille
machen mich achtsam: Was ist SEIN Wille?
Stille und Schweigen
zeigen mir meine wirklichen Leiden
Schweigen und Stille
nehmen mir ab meine äußere Hülle
Stille und Schweigen
lassen am vertrockneten Baum wieder blühen die Feigen
Schweigen und Stille
führen mich zu einer neuen Lebens-Fülle
zwischen Himmel und Erde
zwischen Himmel und Erde
stehen zwei Worte nur
„Vergehe“ und „Werde“
zwischen Himmel und Erde
steht die Liebe
in Wort und Gebärde
zwischen Himmel und Erde
stehen die Menschen
Hirten und Herde
zwischen Himmel und Erde
steht der Hass
„Für das erhoffte Paradies ich sterbe!“
zwischen Himmel und Erde
stehen Kinder und Alte
dass niemals die Würde verderbe
zwischen Himmel und Erde
steht immer die Hoffnung
allem und allen ein gutes Ende werde
zwischen Himmel und Erde
stehen Mächte und Grenzen
meinen Auftrag und meine Gaben ich annehmen lerne
zwischen Himmel und Erde
steht ein einziger Segen
in SEINE Hand immer auf’s Neue mein Leben ich berge
verloren
gedanken nicht fertig gedacht
den satz nicht zu ende gebracht
ein bekanntes gesicht – keine ahnung woher
der name dazu – unendlich schwer
jedem alles zehnmal erzählen
ständig verkehrte nummern wählen
auch gehen macht mühe und not
so wie die sorge für das tägliche brot
manchmal wird dann die wut zu einem riesigen schwarzen loch
„es muss doch gehen, es muss doch!“
im kühlschrank der kamm und die große zange
sag: „geht das wirklich schon lange?“
die verzweiflung frisst sich immer tiefer in meinen geist
bis die mauer des widerstands langsam reißt
mein äußeres ich geht nach und nach ganz verloren
ich werde in eine neue, innere welt, hineingeboren
hinab gesunken
mich der Stille anvertrauen
als dem tragenden Grund meines Seins
mich von Mühsal und Bedrängnis lösen
als dem einzigen Weg zu innerem Frieden
meinem Geist neue Räume öffnen
als Fenster und Tür zu größerer Freiheit
meinem Herzen auch dann noch folgen
als sicherem Wegweiser zu mehr Klarheit und Offenheit
mir meiner selbst bewusst werden
als Schenkender und Beschenkter
Ausbruch
der mantel zerbricht
der verstand erlischt
nur noch schreien und toben
verschwunden „gott loben“
die augen der seele erblindet
kein licht mehr sich findet
maßlose kraft sich erhebt
mein körper zittert und bebt
die hände zu fäusten geballt
nur das gibt mir jetzt noch halt
die wut reißt ein loch in mein herz
hass verzerrt mein gesicht im schmerz
ein gähnender abgrund reißt alles entzwei
achtung und respekt – aus und vorbei
will nur noch recht und gerechtigkeit
verlange ausgleich für wunden und streit
irgendwann bleibt mir nur noch zu fliehen
in trauer und einsamkeit mich zurück zu ziehen
mein herz kantig und hart, ein gebrochener stein
lass in solchen Momenten niemanden ein!
Männer-Liebe
oft wirkt sie unbeholfen, hilflos, grob
kein allzu zartes Muster einer in uns wob
oft war auch keiner da der uns erklärt
wie das so geht und was es uns erschwert
so fängt dann jede Gen’ration von Mann
auf diesem Sehnsuchtspfad von vorne an
so geht es eher schlecht als recht
auf unsrem Weg zum „schwächeren Geschlecht“
doch die Erfahrung lehrte mich auch
oft ist’s schon richtig „aus dem Bauch“
auch hier gilt oft die alte Regel
des „Weniger ist Mehr“, für den Gefühle-Pegel
viel Geduld und noch mehr Zärtlichkeit
in aller Offenheit auch mal zum Streit bereit
aufmerksam auch im Zeigen von Gefühlen
zuhören, einfach nur mit-fühlen
das ist’s aus meiner Sicht
was letztlich in der Liebe dann besticht
diese Erkenntnis umzusetzen ist ein langer Weg
manchmal bequem und breit, doch manchmal nur ein Stolpersteg
trotzdem sag ich dir Mann, dir Frau,
bau daran weiter und vertrau!
Trauer
zerrissene Herzen
in einem Ozean von Schmerzen
zerrissene Gewänder
gehen über Brücken ohne Geländer
zerrissene Träume
rundum nur kahle Bäume
zerrissene Bindungen
Angst hinter allen Windungen
zerrissene Hoffnungen
verlorenes Zutrauen in alle Begegnungen
zerrissener Glauben
im Weinberg nur vertrocknete Trauben
zerrissenes Leben
wer wird mir neuen Mut geben?
bereit
in Herzensnot und Wüstenzeit
ist Hoffnung und Vertrauen oft so weit
in Alltagsstress und Dauer-Streit
ist alles eng in mir, fühl ich mich selbst entzweit
ein Blick, ein Wort, ein Händedruck im rechten Augenblick
öffnet mir Herz und Augen für den Blick nach vorne und zurück
geliebt, berührt, getröstet und gestärkt
vielleicht ein anderer meine neue Hoffnung auch bemerkt
so wird mir Herz und Seele wieder weit
bin ich zum Weitergehen neu bereit
Jeden Tag neu
es gibt
einen Gott
der mich
liebt
gibt einen
Gott der
mich liebt
einen Gott
der mich
liebt
Gott der
mich liebt
der
mich
liebt
Der Anfang unserer Erlösung
ein einziger Gedanke
durchbricht die Schranke
ein einziges Wort
findet in einem Herzen seinen Ort
ein einziges Ja
und der Anfang ist da
eine einzige Frage
es kommt darauf an, was ich sage
eine einzige Wirklichkeit
Gott liebt die Menschheit!
zerbrochen
zerbrochen das Brot, geteilt der Wein,
in dem einen Mahl für alle
zerbrochen die Würde in Schmähung und Folter,
einer für alle
zerbrochen die Kraft auf dem Weg zum Sterben,
weinen die Frauen für alle
zerbrochen die Angst des Schächers vor Schuld und Verderben, Erbarmen mit allen
zerbrochen der Leib durch Kreuz und Tod,
geht ER mit in die Not von uns allen
zerbrochen die Stricke des Todes am dritten Tag,
endgültig befreit zur Hoffnung für alle!
zerbrochen die Trauer der Jünger, die Schatten der Furcht, werden Licht sie für alle!
Musik
tiefes Verstehen
ganz ohne Worte
gemeinsames Gehen
an schöne Orte
intensives Begreifen
in Melodien und Tönen
Hoffnung kann reifen
in Töchtern und Söhnen
wenn Worte uns fehlen
Gespräche versagen
geheime Gedanken erzählen
in Liedern und Klagen
Musik verbindet
wo Grenzen sonst trennen
Mensch zu Menschen sich findet
auch ohne einander zu kennen
Wegbegleiter
Um uns
Mit uns
In uns
Unerschöpflich
Unfassbar
Unermesslich
Für mich
Für dich
Für alle
Unglaublich
Unhaltbar
Unwiderstehlich
Myriam I
gefangen
in Schuld
und den Zwängen
ihres Lebens
verurteilt
im Hass
und der Verachtung
ihres Wesens
angenommen
in Liebe
mit der Fülle
ihres Daseins
getroffen
im Herzen
von der Heilung
ihrer Schmerzen
gesandt
im Glauben
an die Erlösung
der Vielen
Hiob
da wird einem mitten im Leben
alles entrissen
nicht nur Knechte und Vieh
und Frau und Kind
auch Hoffnung und Zukunft
auseinander gerissen sind
krank an Seele und Leib
von den Freunden verlassen
hart auf die Probe gestellt
mit Gott gekämpft und gestritten
bitter enttäuscht immer wieder
verzweifelt gefleht, gebetet, gelitten
bis zum Ende standhaft geblieben
auf Gottes Hilfe gebaut
überreich beschenkt
weil er ihm trotz allem vertraut
Stille
Wort – los
Ton – los
Gedanken – los
Loslassen
Gelassen
Einlassen
Zeit – los
Raum – los
Selbst – los
Ich - vergessen
Welt - vergessen
Gott zulassen
der Tanz der Engel
(Skizze nach Augustinus)
ein erster Schritt, ein Gleiten, fast ein Schweben
ein Hin und Her im Geben und im Nehmen
ganz achtsam ist die Kommunikation der vielen
ganz tief verbunden in diesem sanften Spielen
jede Bewegung ist ein Loben, ein Verehren
ein Anerkennen und Ernähren
ganz aufgehoben in der Schar der Tänzer
geben einander Halt und Geborgenheit ohne Begrenzer
keiner ist mehr sich selbst der Nächste dann
gebrochen aller zerstörerischen Ängste Bann
zum Segen wird was spielerisch sich weitet
und in der Sammlung aller Sinne dich bereitet
für einen nächsten Schritt, ein neues Gleiten, fast ein Schweben
ein neues Sein entsteht im weiter Weben
Abstieg
der Weg in meine innere Tiefe ist nicht leicht
es braucht viel zeit bis Angst und Trauer, Anspannung und Sorge weicht
im Gehen Schritt für Schritt, kommt mir meine Leben nahe wie es gerade ist
zeigt sich auch das, was immer wieder ich vermisst
mit jeder nächsten Stufe darf ich wieder etwas lassen
vor allem muss ich nichts davon, was sich mir zeigt, verurteilen, gar hassen
so dürfen Freude, Leiden, Schmerzen gehen
hab sie auf meinem Weg mit liebevollem Blick besehen
von Ferne kann ich nun den Grund erkennen
kann meiner Hoffnung Quelle bei ihrem Namen nennen
im Näherkommen seh‘ dann im Spiegel meiner Seele
den ich zum Wegbegleiter mir erwählte
der schon an meiner Seite ging bevor ich war
und der mein Leben heilt und neu macht wunderbar
Winter - Wellness
Draußen wird es kühl und kühler
Drinnen dafür umso schwüler
Überall seh’ ich es blitzen
Vom Scheitel bis zur Zehenspitzen
Kein Gold, kein Silber, kein Geschmeide
Nackte Haut die ich gern leide
Und es glänzt und tropft
Und es fließt und klopft
Jeder Tropfen hart verdient
er doch meiner Wellness dient
Meine Kehle lechzt
In der Hitze des Gefechts
Alle sitzen in der Reihe
Leises Stöhnen, stumme Schreie
Einer gießt noch Wasser auf
Alle andern stehen drauf
Und zum Schluss der kalte Guss
War das wieder ein Genuss!
ein offnes Buch
ich bin vor ihr ein offnes buch
ein samtweich fließend ausgebreitet tuch
die seiten voll mit leer sein manchmal auch
kein blatt bleibt ungenutzt,
ihr geist durchweht sie wie ein hauch
an jedem neuen morgen schlägt sie auf
ein saubres blatt, der tag nimmt seinen lauf
und ich darf selbst bestimmen
was am abend darauf steht
in welcher richtung sich mein lebenskreisel dreht
sie schaut an jedem abend dann mit sanftem,
liebevollem blick
mit mir auf den vergangen tag zurück
heilt meine wunden, meine schmach
tröstet hinweg über mein wirres ungemach
lenkt meinen blick auf wunder und geschenke
lässt raum, dass ich mein leben neu bedenke
sie nimmt zurück in ihrer großen gnade
womit ich selbst mir herz und geist belade
und macht mich frei für einen neuen tag
der gestern schon in ihren händen lag
so kann ich täglich neues wagen
brauch nicht verzweifeln, nicht verzagen
kann immer tiefer in mein leben dringen
und schritt für schritt mit ihr im einklang schwingen
Entenliebe
sie kommen von weit her jedes Jahr
dann weiß ich, jetzt ist der Frühling da!
ich kann sie oft kaum erwarten
am „Teich“ in Nachbars Garten
sie sitzen vertraut am Beckenrand
manchmal schau’n sie sich an, ganz unverwandt
mal den Kopf im Gefieder versteckt
mal den andern zärtlich mit dem Schnabel geneckt
sie zieh’n ihre Kreise im Frühlingswind
zeigen einander, wie treu sie sind
und irgendwann sind sie einander ganz nah
wie sich’s gehört, ist dann nie jemand da
nur wenige Wochen dauert der Spuk
dann sind sie schon wieder auf dem Weiterflug
ich wünsch’ ihren Kindern von Herzen alles Liebe
und den beiden weiterhin treue Entenliebe
ich freu’ mich schon heut’ auf nächstes Jahr
wenn ich wieder weiß, jetzt ist der Frühling da!
zerbrochen
zerbrochen das Brot, geteilt der Wein,
in dem einen Mahl für alle
zerbrochen die Würde in Schmähung und Folter,
einer für alle
zerbrochen die Kraft auf dem Weg zum Sterben,
weinen die Frauen für alle
zerbrochen die Angst des Schächers vor Schuld und Verderben, Erbarmen mit allen
zerbrochen der Leib durch Kreuz und Tod,
geht ER mit in die Not von uns allen
zerbrochen die Stricke des Todes am dritten Tag,
endgültig befreit zur Hoffnung für alle!
zerbrochen die Trauer der Jünger, die Schatten der Furcht, werden Licht sie für alle!
der Tanz der Engel
(Skizze nach Augustinus)
ein erster Schritt, ein Gleiten, fast ein Schweben
ein Hin und Her im Geben und im Nehmen
ganz achtsam ist die Kommunikation der vielen
ganz tief verbunden in diesem sanften Spielen
jede Bewegung ist ein Loben, ein Verehren
ein Anerkennen und Ernähren
ganz aufgehoben in der Schar der Tänzer
geben einander Halt und Geborgenheit ohne Begrenzer
keiner ist mehr sich selbst der Nächste dann
gebrochen aller zerstörerischen Ängste Bann
zum Segen wird was spielerisch sich weitet
und in der Sammlung aller Sinne dich bereitet
für einen nächsten Schritt, ein neues Gleiten, fast ein Schweben
ein neues Sein entsteht im weiter Weben
Schöpfung
so wie ein neugeborenes Gedicht
so wie ein blendend weiß Gedanken-Licht
so wie ein sanftes Geistes-Wehen
so wie vieltausende Ideen
so wie ein Blitz in dunkler Nacht
so wie ein Träumender erwacht
so wie ein starker innrer Drang
so wie ein wunderbarer Fang
so wie ein Zittern tief in dir
so wie ein plötzliches Geschehn in mir
so wie ein mutig aufgebrochner Schritt
so wie ein Spielball nach dem ersten Tritt
so wie ein Blick voll Sehnsucht und voll Liebe
so wie ein angstfrei Loslösen aus dem Getriebe
so wie ein Krug voll Wasser wird zu Wein
so muss auch jede andre Schöpfung sein
Menschen-Gesichter
auf öden Plätzen, in dunklen Gassen – Menschengesichter
sie trauern, sie hassen – Irrlichter
in warmen Stuben, in hellen Räumen – Menschengesichter
sie lachen, sie träumen – Hoffnungslichter
in stillen Kirchen, in edlen Hallen –
Menschengesichter
sie schweben, sie fallen – Zukunftslichter
in lautem Trubel, in fröhlichem Reigen – Menschengesichter
sie tanzen, sie geigen – Jubellichter
in großen Schmerzen, in tiefstem Leiden – Menschengesichter
sie stammeln, sie schreien – Sorgenlichter
in sanftem Schweigen, in leisen Gebeten – Menschengesichter
sie warten, sie flehen – Weisheitslichter
in dunklen Stunden, in kargen Wüsten
Menschengesichter
sie hören, sie trösten – Segenslichter
guter Hoffnung
ein Mensch entsteht, so winzig klein
kann’s nicht verstehn, wie kann das sein
aus Liebe meist, doch manchmal auch aus großer Pein
hat er in jedem Fall ein tiefes Recht auf Zuneigung und Angenommensein
ist er doch letztlich nicht mein oder dein
in seiner Mutter Herz ist er geborgen
mit aller Freude, allen Sorgen
weiß er noch nichts von gestern und von morgen
die Mutter gibt gut auf sich acht
bei jedem sanften Stoß in ihrem Bauch sie lacht
wenn auch das kleine Wesen auf seinem Weg zum Leben ihr mancherlei Beschwerden macht
und je lebendiger es wird in ihrem Bauch
je mehr sie spürt des neuen Lebens Hoffnungshauch
umso vertrauter werden sie miteinander auch
zehn Monde sind vergangen jetzt
Mutter und Kind voll Zuversicht, gesund und unverletzt
das kleine Wesen zu seinem ersten großen Sprung ansetzt
ein schmerzhafter, oft schwieriger Weg für beide dann beginnt
oft viele Stunden in Wehen die Zeit nun verrinnt
bis endlich der erste Schrei alle sofort für sich gewinnt
so wird alles Hoffen und Bangen belohnt
in allen Herzen Freude und Dankbarkeit wohnt
nun fängt für beide ein neues Leben an
jeden Tag neu schlägt das Kind die Mutter in seinen Bann
und geht geborgen bei ihr, seinen Weg in die Zukunft voran
vermisst
geglaubt ich könnte dich vergessen
könnt’ meine sehnsucht einfach ruhen lassen
geglaubt du wärst weit weg von mir
bin aber ständig auf dem weg zu dir
geglaubt ich könnte dich verdrängen
könnte mein herz mit macht bezwingen
geglaubt du wärst mir einfach einerlei
doch mir bricht fast das herz dabei
geglaubt ich dürfte dich nicht wiederseh’n
könnt’ diese zeit nur so besteh’n
geglaubt du denkst bestimmt nicht mehr an mich
doch um so stärker fühl’ ich dich
geglaubt ich könnt’ dir widersteh’n
könnt’ auch nur einen schritt ohne dich geh’n
weiß eigentlich nicht wer du wirklich bist
und hab’ dich trotzdem jeden Tag vermisst
Trauerglück
in der Gleichzeitigkeit meiner Gefühle
die ganze Fülle meines Daseins erfassen
in der strengen Getrenntheit der Empfindungen
mich auf die Höhen und Tiefen meines Lebens einlassen
in der Überwältigung meines Herzens
den Tränen freien Lauf lassen
in der Erfülltheit meiner Seele
die ganze Bittersüße meines Hierseins zulassen
in der Geborgenheit meines ganzen Wesens
alle Sorgen und Ängste loslassen
zu Gast
in meinem dicht gedrängten Alltag eine Rast
ablegen darf ich Unruhe und Hast
der Tisch gedeckt, es duftet fein
lädst nicht nur Leib, auch unsre Sinne ein
Gedanken wandern hin und her
in aller Freiheit, das ist hier nicht schwer
ganz alte Freundschaftsbande werden da gepflegt
damit sich Herz und Geist immer aufs Neue regt
auch darf der Geist des Weines hier nicht fehlen
hilft er doch stets beim Denken und Erzählen
und irgendwann wird es dann Zeit zum Weiterziehen
wir sagen herzlich Danke!, bis wir uns wieder sehen
so ist die Glut der Tradition wieder geschürt
die uns ganz sicher auch ein weit‘res Mal in dieser heil‘gen Halle hier zusammenführt
“worauf es ankommt…“
innehalten und lauschen
zerbricht
das ewige alltagsrauschen
schauen und staunen
vertreibt
das innere hintergrundraunen
hören und hoffen
hält
unerwartete zukunftstüren offen
vertrauen und sehnen
birgt
den tiefengrund meines lebens
„…wenn ER kommt“
Dunkel
Dunkle Gedanken
Machen mich zittern
Jedes Tier
Kann meine Angst dann wittern
Tiefe Trauer
Will mich verbittern
Kleine Missgeschicke
Können mich erschüttern
Fehlender Selbstwert
Lässt Herz und Hände flattern
Ausbleibende Hoffnung
Kann Leben vergittern
Jeschua heißt „Gott rettet“
(Mk 14, 17 – 16, 20)
zerbrochen das Brot, geteilt der wein
von nun an bist du ganz allein
zerbrochen die Hoffnung der vielen,
die Stimmung gekippt
keiner, der mit dir an diesem Becher nippt
zerbrochen die Treue beim Hahnenschrei
ist dein Weg mit den andern hier wirklich vorbei?
zerbrochen die Achtung, gesiegt hat die Angst,
dass du ganz neu den Glauben von allen verlangst
zerbrochen die Würde, geschändet den Leib
für die Massen Spektakel, ein Zeitvertreib
zerbrochen das Herz deiner Mutter, alle Jünger in Not
ist er das Ende, dieser schreckliche Tod?
zerbrochen das Leben zu Ende die Qual
auf diesem Weg hattest du keine andere Wahl
zerbrochen die Pläne, die Jünger sie flieh‘n
Schon da hast du jeder und jedem verzieh‘n
zerbrochen das Dunkel, die Nacht überwunden
für ein Leben in Fülle hast du dich so geschunden
zerbrochen die Schuld, überwunden das Leid
Hast du uns ein für allemal zu neuem Leben befreit
Aufschrei
Eine gequälte Seele
Im Sturm der Zeit
Voll aller Not
Wozu, mein Gott?
Wenn ich doch immer wieder fehle
Ertrage soviel Leid
Mein Leben aus dem Lot
Wozu, mein Gott?
Viel zu oft die falschen Wege wähle
Zur Umkehr selten nur bereit
Vom Untergang bedroht
Wozu, mein Gott?
Meine gequälte Seele
Im Sturm der Zeit
Voll aller Not
Wozu, mein Gott?
Menschen-Kinder
unsichtbares Geheimnis
am Anfang des Lebens
Geschenk der Liebe
niemals vergebens
einmaliges Gleichnis
nur möglich zu zweit
Wunder des Werdens
zum Leben befreit
bahnbrechendes Erlebnis
in der Geburt eines Kindes
stürmisch und zärtlich
wie das Wehen des Windes
zärtliches Geschehnis
in der Liebe der Eltern
geborgen im Kosmos
seit dem Anfang der Welten
befreites Verhältnis
vertrauend den Wurzeln
der Zukunft geschenkt
im Lassen der Fesseln
Sehnsucht
in der Tiefe aller Herzen
eine helle Flamme brennt
bringt uns Freuden, bringt uns Schmerzen
ein Gefühl, das jeder kennt
lässt uns suchen, lässt uns fragen
nach dem ich, dem du
nur wenn wir uns weiter wagen
findet es vielleicht mal Ruh’
aus der Liebe wird geboren
was uns weiter trägt
nur ein Narr gibt sie verloren
wenn er keine Hoffnung wägt
endlich wir Erfüllung finden
im Erkennen des Gefühls
kostbar ist es uns zu binden
im Erreichen unseres Ziels
Myriam II
ein ganzes Herz voll Liebe
ist offen und bereit
für eine große Gabe
in einer schweren Zeit
ein großes „Gott vertrauen“
tief aus der Seele Grund
geschenkt von seiner Gnade,
öffnet es ihr den Mund
ein schlichtes Ja als Antwort
voll Kraft und Mut gesprochen
verspricht für alle Tage
uns Zukunft, ungebrochen
ein ganzes Meer voll Schmerzen
erfüllt ihr Herz voll Pein
verzweifelt scheint die Lage
mag sie doch nur noch schrein
ein letztes banges Hoffen
trägt sie hinaus zum Garten
der Stein ist fort, das Grab ist offen,
der Auferstandene wird auf sie warten
Sterben
wir, die wir mitten im Leben stehen
können nur ahnen, was es heißt zu gehen
alles hinter uns lassen
für uns einfach nicht zu fassen
nicht nur Freude, Lust und Leiden
alles was wir lieben, was wir meiden
Abschied nehmen, langsam gehen
ohne uns noch einmal umzudrehen
ungewisse Zukunft, Angst erfüllt
gegen jede Hoffnung die uns noch umhüllt
und dann endlich Frieden finden
alle Sorgen, alles Leiden überwinden
einfach ganz zur Ruhe kommen
sanft in SEINE Hände aufgenommen
Begegnung
Herz-Beben
im Ertrinken Deiner Augen
in meinen Augen
Seelen-Beben
im Erspüren Deiner Sehnsucht
in meiner Sehnsucht
Hände-Beben
im vor Dir Stehen
und auf dich zu Gehen
Haut-Beben
im Fühlen Deiner Fingerspitzen
in der Berührung im neben Dir sitzen
Lust-Beben
im Hauch Deiner Lippen
auf meinen Lippen
Gefühle-Beben
im Loslassen unserer Bedenken
und im uns gegenseitig Schenken
bereit
in Herzensnot und Wüstenzeit
ist Hoffnung und Vertrauen oft so weit
in Alltagsstress und Dauer-Streit
ist alles eng in mir, fühl ich mich selbst entzweit
ein Blick, ein Wort, ein Händedruck im rechten Augenblick
öffnet mir Herz und Augen für den Blick nach vorne und zurück
geliebt, berührt, getröstet und gestärkt
vielleicht ein anderer meine neue Hoffnung auch bemerkt
so wird mir Herz und Seele wieder weit
bin ich zum Weitergehen neu bereit
Vor Dir
Ich
Gott
und Kosmos
drei Schläge der Glocke, Morgen.
Gedanken
Kommen
und Gehen
alles was mich bewegt, Sorgen.
Frieden
Stille
und Erbarmen
ganz da sein vor dir, Geborgen.
Meine Liebe Lyrik
Schon von Jugend an
Hält sie mich in ihrem Bann
Rührt die Tiefen meiner Seele
Ist mir Trost wenn ich mich quäle
Sprudelt aus dem Herzen mir
Führt von mir zu dir
Ist mir eine große Gabe
Die ich ganz umsonst bekommen habe
Führt mich häufig nah zu Gott
Gibt mir Hoffnung in der Not
Lässt mich meine Kräfte neu erfahren
Hilft mir meine Quelle zu bewahren
Macht mir Mut zum Blick zurück
Meine Liebe Lyrik
drei Minuten mit der Sehnsucht
vier Füße die sich blind verstehen
duftende Haare, die mir um die Nase wehen
zwei Körper die sich biegen, drehen
gemeinsam in die gleiche Richtung gehen
der Alltag spielt jetzt keine Rolle mehr
das Herz ist voll, der Geist wird leer
kein anderer Gedanke schießt mehr quer
innig vereint genießen sie es sehr
ein Augenpaar geschlossen, ein anderes versunken, ganz
verleihen sie dem Augenblick einen tiefen, ganz besonderen Glanz
verwandeln sie das Sehnen der Musik in Tanz
strahlt plötzlich Schönheit auf, und Eleganz
in der Umarmung wird aus den zwei Seelen eine
vergessen ist der Raum, die Zeit, ihre und seine
bis dann im letzten Takt wieder zur Ruhe kommt der Leib, die Beine
ach dass die Sehnsucht doch noch einmal drei Minuten weiter scheine
Wunder
oft sind es die kleinen Dinge
die ich nicht allein vollbringe
ein Gespräch zur rechten Zeit
tiefe Geborgenheit zu zweit
eine Antwort die mir zeigt
wo der rechte Weg abzweigt
und ein Lächeln, mir geschenkt
unverdient, wenn man’s bedenkt
eine Rose die doch wieder grünt,
dachte schon sie sei verblüht
ein Gedanke, plötzlich da
und die Lösung ist ganz nah
viel Geduld in schweren Zeiten
Kraft, die meine übersteigt, bei weitem
und bei alledem entdecken
dass in den Details die Wunder stecken
Dezember-Flocken
Schneegestöber schon am Morgen
Autoscheiben zugefroren
In die Hände beißt die Kälte
Wie ein junger brauner Welpe
Schlittenfahren, Schneeballschlacht
Santa Claus von der Fassade lacht
Auf dem Markt mit Weihnachtssachen
Haben die Trompeter nichts zu lachen
Fahradfahr’n geht in die Knochen
Auf dem Herd ’nen Glühwein kochen
Handschuh, Mütze, dicke Socken
Dezember-Flocken